Erste Sitzung des neuen EBU-Vorstands.

Am 16. Januar hielt der Vorstand der Europäischen Blindenunion (EBU) seine erste Sitzung in Madrid ab. Dies ist die erste Amtshandlung nach seiner Wahl auf der Generalversammlung, die vergangenen Oktober in London stattfand. Es ging hauptsächlich darum, den Strategieplan und seine Schlüsselinitiativen unter die Lupe zu nehmen, der durch die Generalversammlung ausgearbeitet wurde und sich an 30 Millionen blinde und stark sehbehinderte Menschen richtet, die in den 44 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union leben.

Zu den Prioritäten gehört beispielsweise der Ratifizierungsprozess des Marrakesch-Vertrags, den aktuell nur 13 von 20 benötigten Ländern ratifiziert haben. Die EBU hofft jedoch, dass er 2016 abgeschlossen sein wird. Des Weiteren gehört dazu auch die Strategie zur Vermeidung von unnötigen Verzögerungen beim sogenannten Europäischen Gesetz zur Barrierefreiheit. Frau Martín betonte konkret, man müsse tiefgründiger vorgehen, an die Europäischen Gesetzgeber herantreten und die Notwendigkeit barrierefreier Webseiten sowie Smartphones einfordern.

Der Leiter des Pariser EBU-Büros, Mokrane Boussaïd, stimmte darin überein, dass wir die Vorteile der neuen Möglichkeiten nutzen müssen, die die EU-Gesetzgebung für 30 Millionen blinde und stark sehbehinderte Europäer bietet, damit unser Kontinent im Bereich universelle Barrierefreiheit eine Vorreiterstellung einnimmt, indem wir vom kürzlich veröffentlichten Europäischen Gesetz zur Barrierefreiheit profitieren.

EBU-Präsident Wolfgang Angermann aus Deutschland sprach sich für die Priorisierung einiger dringender Bereiche aus, die in unmittelbarer Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Dazu zählen etwa Bildung, mehr Alphabetisierung in Braille, wodurch auch mehr Informationen und Bildungsangebote für Blinde zugänglich werden sowie soziale Vergünstigungen für diejenigen, die sie am dringendsten benötigen.

Am Abend lernten wir den Vorstand der ONCE näher kennen, und am Freitag, den 15. Januar stand ein Besuch des Bildungs- und Ressourcenzentrums der ONCE in Madrid auf dem Programm. Dort konnten wir das inclusive Bildungsmodell der Einrichtung näher kennenlernen. Anschließend besuchten wir den Hauptsitz der Fundación ONCE, FSC Inserta, wo wir das Co-Management-System für Europäische Sozialfonds zur Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen vorstellten.