Schweden

1. Ein neuer Fragebogen für April – May 2017.

Der Schwedische Blinden- und Sehbehindertenverband, SRF, ist mit großer Begeisterung dabei, wenn es um das Sammeln neuer Erkenntnisse über die Lebensumstände und Erfahrungen seiner Mitglieder geht. Ein Fragebogen soll Aufschluss darüber geben, und es werden Angaben von über 1000 Personen aus ganz Schweden gesammelt. Die Fragen drehen sich hauptsächlich um Alltagssituationen auf der Straße, im Verkehr und auf Reisen, aber auch Dienstleistungen zur Computer- und Internetnutzung im Allgemeinen. 

Die Umfrage wird von einem in Schweden bekannten Unternehmen durchgeführt. Registrierte Vereinsmitglieder werden zufällig für ein Interview ausgewählt. Weitere Auswahlkriterien sind Jugendliche und Senioren, Männer und Frauen, Blinde und Sehbehinderte, usw..

Ziel der Umfrage ist die Bewertung unserer bisher geleisteten Arbeit zur Interessenvertretung sowie mehr Wissen über die Lebenslage Blinder und Sehbehinderter. Außerdem werden die Ergebnisse mit denen einer ähnlichen Umfrage aus dem Jahr 2015 verglichen.

Die Ergebnisse in Kurzform: 2015 nutzten weitausweniger Befragte das Internet als erwartet. Auch waren weitaus weniger Befragte als angenommen in der Lage, sich selbstständig fortzubewegen und sich den Herausforderungen im Straßenverkehr zu stellen.

Wir hoffen, dass wir durch diese Umfrage unser Wissen vertiefen können und möchten herausfinden, ob es Ergebnisse zu unserer Kampagne unter dem Motto „Eine Straße für alle“ gibt. In vielerlei Hinsicht ergab sich diese Kampagne aus der Umfrage, die wir 2015 durchgeführt haben.

Auskünfte zur Umfrage erteilt Kaj Nordquist

Tel.: *46-8-39 92 91 E-Mail kaj.nordquist@srf.nu

2. Eine neue Kampagne

Der Schwedische Blinden- und Sehbehindertenverband, SRF, startet eine neue Kampagne zum Recht auf Beschäftigung. Es ist notwendig, die Einstellung von Arbeitgebern hinsichtlich des Potenzials blinder und sehbehinderter Arbeitnehmer zu verändern.

Derzeit haben nur 55 Prozent unserer Mitglieder eine Arbeit. Von denjenigen, die arbeitslos sind, glauben 60 Prozent, dass sie nie wieder teil des Arbeitsmarkts werden.

Hinzu kommt noch, dass schwedische Arbeitgeber 2016 folgende Angaben gemacht haben:

68 Prozent von ihnen hätten keine Stelle, die für blinde und sehbehinderte Menschen geeignet sei

45 Prozent waren der Ansicht, es sei zu teuer, einen Blinden oder Sehbehinderten einzustellen

60 Prozent von ihnen waren der Meinung, Blinde und Sehbehinderte Beschäftigte seien weniger effizient und die Produktivitätsrate in ihrem Unternehmen werde durch blinde und sehbehinderte Arbeitnehmer insgesamt gedrosselt

84 Prozent meinen, sie wüssten nicht genug über staatliche Unterstützung für Blinde und Sehbehinderte

50 Prozent bevorzugen jemand anderen gegenüber einem Blinden oder Sehbehinderten

Eine große Mehrheit will hauptsächlich eine Garantie für weitreichende wirtschaftliche Unterstützung, bevor sie es überhaupt in Erwägung ziehen, einen Blinden oder Sehbehinderten einzustellen.

All diesen Vorurteilen muss mit gründlicher Aufklärung über unsere Kompetenzen, Loyalität und Arbeitsbereitschaft und unseren Willen, einen Beitrag zur schwedischen Gesellschaft zu leisten, entgegengewirkt werden. Darum wird es also in unserer neuen Kampagne gehen.

Von Kaj Nordquist, Schwedischer Blinden und Sehbehindertenverband, SRF