Das Projekt, das vom EBU-Mitgliedsland Montenegro durch den Blindenverband Montenegro geleitet wird, verfolgt das Hauptziel, in Montenegro und den Ländern des Westbalkans für den Vertrag von Marrakesch, seine Bedeutung und die Chancen, die sich durch ihn für sehbehinderte Menschen ergeben, zu sensibilisieren.
Dadurch soll der Weg hin zu einer Ratifizierung des Vertrags geebnet werden. Es finden Treffen und Informationsveranstaltungen mit Regierungsvertretern, dem Kulturministerium und parlamentarischen Gruppen und der Arbeitsgruppe der EU statt, die über Kapitel 7, das Urheberrechtsgesetz, verhandelt. Auch soll eine Lobbygruppe zum Weg der Ratifizierung geschaffen werden, die sich mit den Herausforderungen hinsichtlich der Ratifizierung des Vertrags von Marrakesch befasst und ebenfalls eine regionale Zusammenarbeit für den Vertrag stärken wird, indem Informationen zu Fakten und Herausforderungen auf dem Weg zur Ratifizierung bereitgestellt werden, die es zu meistern gilt.
Indem konkrete Details ausgetauscht und die Öffentlichkeit sensibilisiert wird, soll der Ratifizierungsprozess nicht nur in Montenegro, sondern auch auf dem gesamten Westbalkan, insbesondere Serbien, Mazedonien, Bosnien und Herzegowina (Republika Srbska) und Albanien vereinfacht werden. Dazu werden runde Tische in verschiedenen Ländern stattfinden, und eine Medienkampagne wird die Zielgruppe jenseits der Blinden und Sehbehinderten auf ihre Freunde, Familie und die Gesellschaft als Ganzes ausweiten.
Das Projekt soll 2018 starten und ist auf 10 Monate angelegt. Es wird teilweise durch den EBU-Solidaritätsfonds finanziell unterstützt. Es bezieht sich auf die groß angelegte EBU-Kampagne zur Ratifizierung und effektiven Umsetzung des Vertrags von Marrakesch. Das Projekt kommt gerade rechtzeitig, denn es baut auf einem Trainingskurs der EBU auf, der vom 30. November bis 01. Dezember in Okroglo, Slowenien, stattfand. Beim durch die Open Society Foundation kofinanzierten Trainingskurs gab es 37 Teilnehmer aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien, Montenegro, Serbien, Slowenien und Spanien. Ziel des Kurses war die Unterstützung von an der Ratifizierung und Umsetzung beteiligten Interessenvertretern auf dem Balkan. Weitere Initiativen, so z. B. der von der WIPO organisierte runde Tisch in Tirana, der vom 6-7 März 2018 stattfand, werden dazu beitragen, die EBU-Mitglieder in der Region eine Gesetzgebung gewährleisten können, die dem Zweck angemessen ist. So konnten die Teilnehmer am runden Tisch beispielsweise einen Vertreter des Hörbuchkonsortiums kennenlernen.
Die EBU wird dieses Projekt im Auge behalten und über die Ergebnisse weiter berichten.