Die 11. EBU-Generalversammlung fand vom 28.-30. Oktober 2019 in Rom statt. Gastgeber war der Italienische Blinden- und Sehbehindertenverband (UICI), und die EBU möchte den Organisatoren ganz herzlich für die Organisation und ihre warmherzige Gastfreundschaft danken. Veranstaltungsort war das Mercure Roma West Hotel, außerhalb Roms gelegen, das als Veranstaltungsort viel Platz und den Delegierten viele Gelegenheiten bot, am Abend zusammenzukommen und einander näher kennenzulernen. Ein besonderer Dank geht an das Team des UICI, das durch unermüdliche Arbeit dafür gesorgt hat, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg war. Die Veranstaltung erhielt außerdem finanzielle Unterstützung von Google, und die EBU möchte sich für ihre Großzügigkeit bedanken.
Fotografieren: Sehende und sehbehinderte Delegierte gehen mit Führhunden und weißen Stöcken, den Leitstreifen nutzend, auf dem Hotelflur entlang.
Einige Statistiken in Bezug auf Teilnehmerzahlen: 34 der 41 nationalen Mitglieder der EBU waren vertreten. Unter den nicht vertretenen Ländern waren Armenien, Weißrussland, Belgien, Kasachstan, Luxenburg, die Ukraine und Großbritannien.
34 zugelassene nationale Delegationen wurden von 77 Delegierten vertreten, auch waren drei Mitglieder des EBU-Vorstands anwesend, die nicht Teil ihrer nationalen Delegationen waren, somit gab es 80 zugelassene Delegierte. In Bezug auf die Geschlechterverteilung waren 63 % der Delegierten Männer und 37 % Frauen. Es gab 48 blinde, 29 sehbehinderte und drei Sehende Delegierte.
Bei 13 nationalen Delegationen war jeweils nur ein Delegierter anwesend, davon 10 mit einem männlichen und 3 mit einer weiblichen Delegierten. Zwei nationale Mitglieder der EBU wurden durch ein Personalmitglied vertreten. 8 Delegationen hatten zwei Delegierte, wovon 6 durch Männer und 2 paritätisch vertreten wurden. 11 Delegationen bestanden aus zwischen 3 und 6 Delegierten, wovon 10 die Voraussetzungen für eine paritätische Vertretung erfüllten und eine mehr Männer als Frauen aufwies.
Das Thema der Versammlung “Niemand bleibt zurück: Die EBU drückt bei Inklusion und nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) aufs Tempo“. Am ersten Tag wurden viele wichtige Dokumente vorgestellt und erörtert, darunter der Vorstandsbericht 2015-2019 und ein Entwurf zu einer Orientierungsstrategie für 2020-2023, der Bericht des Schatzmeisters sowie Ergänzungen zur Verfassung der EBU.
Auf der Versammlung gab es Hauptreden zu folgenden nachhaltigen Entwicklungszielen: gute Gesundheit und Wohlbefinden, Industrie, Innovation und Infrastruktur, anständige Arbeit und Wirtschaftswachstum, Geschlechtergleichstellung, qualitativ hochwertige Bildung, Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen sowie Partnerschaften zum Erreichen der Ziele.
Hauptredner waren u. a. Vertreter dreier Pharma- und Technologieunternehmen aus dem Bereich Medizin, Santhera Pharmaceuticals, MedTech Europe und Vanda Pharmaceuticals. Geschlechtergleichstellung stand ebenfalls ganz oben auf der Tagesordnung, wofür die Präsentationen zum EBU GEAR Projekt und der daraus resultierenden Erklärung von Malmö sorgten, gehalten von Karin HJALMARSON des Schwedischen Sehbehindertenverbands und Stefanie STEINBAUER, Beauftragte für internationale Zusammenarbeit des Blinden- und Sehbehindertenverbands Österreich, sowie zu den Auswirkungen der #Metoo Bewegung, gehalten von Unn LJONER HAGEN, Präsidentin des Norwegischen Blinden- und Sehbehindertenverbands.
Weitere wichtige Elemente der Arbeit der EBU wurden ebenfalls erörtert, darunter barrierefreie Wahlen sowie Unterricht und Lesefähigkeit der Brailleschrift. Bei Google, die die Veranstaltung großzügigerweise finanziell unterstützt haben, ging es um Googles Ansatz für Barrierefreiheit.
Außerhalb der SDGs gab es kurze Sessions zu einem möglichen Umzug des Hauptbüros der EBU, und es gab eine Teampräsentation von Mitarbeitern des Hauptbüros, bei der der Geschäftsführer Mokrane Boussaïd ankündigte, im Frühling 2020 in den Ruhestand gehen zu wollen.
Außerdem gab es am 29. Oktober ein besonderes Galadinner, auf dem der EBU-Präsident Wolfgang Angermann den Vision for Equality Award vorstellte (mehr dazu weiter unten). Der Abend war gesellig und entspannt, und alle Anwesenden hatten Spaß.
Auch war es dem EBU-Vorstand eine Freude und Ehre, den ehemaligen zweiten Vizepräsidenten Tomaso Daniele sowie die ehemalige Generalsekretärin Birgitta Blokland im Rahmen des Konferenzberichts mit dem Arne-HUSVEG-Preis auszuzeichnen.